VPN unter Android: Wie Sie es einrichten, die besten Anbieter (2024)

Ein VPN unter Android erfüllt verschiedene Aufgaben. Im Home-Office bekommen Sie per VPN vollen Zugriff auf das Firmennetzwerk und von unterwegs steuern Sie den Heim-Router und das Smart-Home durch einen sicheren VPN-Tunnel fern. Das funktioniert sogar per Handy und Tablet. Spezielle Services wie die aus unserem aktuellen

schützen zudem nicht nur die Internetverbindung auf Ihrem Gerät, sondern ermöglichen durch das

den Zugriff auf ansonsten gesperrte Streaming-Dienste wie Netflix USA und HBO Max. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie ein VPN für das Home-Office vorbereiten und stellen Ihnen die besten VPN-Dienste für Android-Geräte vor.

Warum ein VPN für Android?

Ein

beschert dem Nutzer viele Vorteile. Jede VPN-Verbindung wird durch kryptografische Verfahren verschlüsselt – egal, ob Sie sich daheim oder in ein Firmennetzwerk einklinken oder anonym im Internet surfen möchten. Ein verschlüsselter VPN-Datentunnel ist gerade dort Pflicht, wo Sie über ungesicherte Kanäle mit dem Internet verbunden sind, etwa bei offenen WLAN-Hotspots in Cafés und Restaurants. Die ungesicherte WLAN-Kommunikation ist eine Einladung an jeden Hacker, Ihre Daten abzugreifen – ein Albtraum für jeden, der Online-Banking nutzt, mit sensiblen Firmendaten jongliert, Passwörter für E-Mail & Co. oder Kreditkartendaten beim Online-Shopping verwendet.

Mit einem VPN sind die übermittelten Daten sicher vor Schnüfflern und Datendieben. Doch VPN ist nicht gleich VPN. Während das klassische Virtual Private Network für den sicheren Zugriff auf das Firmennetzwerk zugeschnitten ist, konzentrieren sich kommerzielle VPN-Anbieter eher auf den Privatsphäre-Schutz beim alltäglichen Internetsurfen sowie das Überwinden von Ländersperren.

Unser Ratgeber widmet sich daher beiden Szenarien: Zum einen der Einrichtung eines VPN im Heimnetz und wie Sie Ihr Android-Gerät für den Einsatz im Home-Office fitmachen. Zum anderen stellen wir geeignete VPN-Dienste für Tarneinsätze im Internet vor, die auch beim Umgehen von Geoblocking und beim Streaming eine gute Figur machen.

VPN für Android im Firmennetzwerk einrichten

Damit sich im Home-Office auf das Firmennetzwerk zugreifen lässt, benötigen Sie auf Ihrem Android-Gerät eine VPN-Client-Software. Dem Client gegenüber sitzt ein Server im Firmennetz, der als Gegenstelle fungiert und letztlich die Daten aus dem Firma an Sie weiterreicht. Für den Server-Zugriff benötigen Sie die korrekten Zugangsdaten, die Sie beim Netzwerkadministrator Ihres Unternehmens erfragen. Mit diesen Daten füttern Sie den VPN-Client auf Ihrem Android-Handy oder -Tablet. Das Android-Betriebssystem verfügt über einen integrierten VPN-Client. Wie Sie Android für den Zugriff auf das Firmennetz konfigurieren, lesen Sie unten im Abschnitt "

".

VPN-Android: Zugriff aufs Heimnetz einrichten

Heimanwender hingegen müssen für den Zugriff von unterwegs auf das Heimnetz oder das Smart-Home einen eigenen VPN-Server einrichten. Das mag im ersten Moment kompliziert klingen, lässt sich aber tatsächlich einfach umzusetzen, weil sich viele gängige Router mit nur wenigen Handgriffen als VPN-Server konfigurierbar sind – etwa die weit verbreitete FritzBox von AVM. Die dient auch als Beispiel, um die ersten Schritte in dieser Anleitung zu erklären. Mit anderen

funktioniert es ähnlich, sofern sie die entsprechende Unterstützung mitbringen. Achten Sie darauf, dass der Router explizit als VPN-Server eingerichtet ist – also für den VPN-Zugriff aus der Ferne geeignet ist. Die Router-Funktion VPN-Client reicht für den Fernzugriff nicht aus.

Zuerst machen Sie Ihren FritzBox-Router fit für VPN. Erst danach konfigurieren Sie Ihr Android-Gerät. Bereit? Los geht es: Falls noch nicht vorhanden, erstellen Sie ein MyFritz-Benutzerkonto auf Ihrer FritzBox und legen ein Kennwort fest. Danach konfigurieren Sie den Router für den Zugriff aus dem Internet und stellen schließlich sicher, dass als "IPv4-Adresse" nicht die Standard-Adresse 192.168.178.0 verwendet wird, sondern zum Beispiel 192.168.10.1. Für eine detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitung lesen Sie unseren Ratgeber "

".

Ihre FritzBox ist nun bereit für den Zugriff aus der Ferne. Sie benötigen jetzt ein paar Parameter, die Sie für die VPN-Einrichtung des Android-Geräts brauchen. So finden Sie sie heraus: Klicken Sie im FritzBox-Menü (in der Adresszeile des Browsers erreichbar unter fritz.box) auf System und FRITZ!Box-Benutzer. In der Liste klicken Sie neben "MyFRITZ-Konto" auf den Stift. Nun folgt ein Klick ganz unten auf VPN-Einstellungen anzeigen, wo Sie alle nötigen Infos finden. Mit Diese Seite drucken, bringen Sie die angezeigten Informationen zu Papier. Haben Sie keinen Drucker, notieren Sie sie.

VPN für Android: Handy und Tablet einrichten

Sobald Ihr Router fit für VPN ist oder Sie sich aus dem Home-Office per VPN mit dem Netzwerk Ihres Unternehmens verbinden möchten, geht es an die Konfiguration der Endgeräte. So machen Sie Ihr Android-Smartphone oder -Tablet startklar für das Virtual Private Network:

Es kann sein, dass es einige Zeit dauert, bis die Verbindung zustande kommt. Sollte das nicht passieren, überprüfen Sie die Zugangsdaten und probieren es erneut. Insbesondere die Eingabe des langen Pre-Shared Keys kann tückisch sein. Stimmen alle Zugangsdaten, aber es kommt keine VPN-Verbindung zustande, deaktivieren Sie das WLAN auf Ihrem Gerät und versuchen Sie es über Ihre Mobilfunkverbindung.

Bestes VPN für Android

Kommerzielle VPN-Dienste verfolgen einen anderen Ansatz und stellen für sicheres und anonymes Surfen im Internet eine eigene VPN-Infrastruktur bereit, die Sie über separate VPN-Apps des Herstellers nutzen. Sie sind für die alltägliche Nutzung konzipiert und kommunizieren dank des Datentunnels sicher über das Netz. Weder die Identität der Nutzerin oder des Nutzers noch aufgerufene Seiten oder genutzte Dienste sind für Dritte einsehbar – nicht einmal für den Internetanbieter! Nachfolgend stellt Ihnen COMPUTER BILD drei kostenpflichtige VPN-Dienste vor, mit denen Sie unter Android sicher surfen.

Mit der NordVPN-App auf unserem Android-Handy war die VPN-Verbindung zum gewünschten Zielort im Nu hergestellt und während der Session durchweg stabil. Auch bei der Sicherheit ist

mit WLAN-Schutz sowie moderner Verschlüsselung erste Wahl und überzeugt beim Streaming ebenso wie beim Tempo. Der VPN-Dienst überwand in unseren Tests die Ländersperren vieler Streaming-Plattformen wie Amazon Prime Video, Netflix, Hulu und BBC iPlayer. Die Bildqualität der Streams ist erstklassig, die kurzen Ladezeiten und der Geschwindigkeit der Video-Streams sorgen für viel Komfort. Der Dienst zeichnet sich zudem durch viele Zusatzfunktionen wie Split-Tunneling und Meshnet aus.

Etwas günstiger, aber nicht minder überzeugend ist die Android-App von

. Der Service bietet dank WireGuard, strenger No-Log-Policy und hoher Transparenz auch auf Geräten mit dem Google-Betriebssystem ein großes Maß an Sicherheit. Unbestreitbarer Pluspunkt: Der Dienst lässt sich auf unbegrenzt vielen Geräten nutzen. Unter Android ist Surfshark einfach zu bedienen, der Dienst schützt automatisch in ungesicherten WLANs und bietet eine Vielzahl von Verschleierungsfunktionen. Mit dem "No Borders"-Modus umgehen Sie Zensur in Ländern, die Websites oder Dienste blockieren. Der wichtige Kill Switch ist ebenfalls enthalten, der verhindert, dass Daten ungeschützt über das Netzwerk fließen, wenn die VPN-Verbindung unerwartet unterbricht.

Ebenfalls vor der Konkurrenz nicht verstecken muss sich

. Der Tarnservice offeriert unter Android moderne Sicherheitstechnik wie WireGuard, Verschlüsselungen nach AES-256-Standard sowie einen Kill Switch. Der Hersteller tritt transparent auf und zeichnet keine Nutzeraktivitäten auf. Dank spezieller Streaming-Server liefert Hide.me eine tolle Performance beim Streamen von Netflix, Amazon Prime Video, HBO Max und anderen Plattformen. Auch an Zusatzfunktionen herrscht kein Mangel: Unter Android wählen Sie Features wie Split-Tunneling, konfigurieren ein eigenes DNS oder schlagen via Multi Hop Haken über mehrere VPN-Standorte hinweg, um den Ausgangspunkt zu verschleiern.

VPN-Android kostenlos: Gibt es Gratis-Alternativen?

Als einer der wenigen Top-Dienste hat Hide.me auch ein Gratis-VPN für Android im Programm, das sich mit seinen Features nicht verstecken muss. Zwar dürfen Sie nur aus wenigen Standorten wählen, darunter USA und Deutschland, und müssen sich mit einem begrenzten Datenvolumen von 10 Gigabyte pro Monat begnügen, aber dafür lässt sich der VPN-Dienst nach der Installation sofort nutzen. Eine Registrierung wie bei anderen VPN-Diensten ist nicht erforderlich. Ebenfalls löblich: An Funktionen wie Kill-Switch, WLAN-Schutz und Split-Tunneling hat der Hersteller nicht die Axt angesetzt, sie sind auch in der Free-Version drin.

Wenn Sie mehr Leistung, bessere Streaming-Unterstützung und eine größere Standort- und Serverauswahl benötigen, führt kein Weg an einem kommerziellen VPN-Anbieter vorbei. Immerhin locken viele von COMPUTER BILD getesteten VPN-Dienste gelegentlich mit attraktiven Rabatten, die Sie in unseren

finden.